Absolut elementar. Notwendig in jeder Lebenslage. Es geht nicht um Sauerstoff, sondern um Kommunikation. Und „einfach“ soll sie sein. Jeder Forscher sollte dazu in der Lage sein, sein oder ihr Forschungsthema so präzise wie nötig und so knapp wie möglich präsentieren zu können. Und genau für diese Situationen gibt es den Elevator Pitch – sei es bei interdisziplinären Konferenzen, bei einem universitären Meet&Greet, bei einem arrangierten Date oder auf der Hochzeit der Schwester.

Der Begriff ist ganz einfach herzuleiten. Man stelle sich folgende Situation vor: Ihr habt seit einiger Zeit schon eine ganz tolle Idee für einen Film, ein Forschungsprojekt oder was auch immer euch einfällt, aber ihr braucht für die Umsetzung Geld oder Unterstützung in irgendeiner Form. Jetzt will es der Zufall so, dass ihr in einem Hochhaus den Fahrstuhl betretet, in dem sich schon ein Geldgeber oder Unterstützer befindet. Ihr seid nur zu zweit und die Fahrt dauert einige Zeit. Das wäre doch die perfekte Gelegenheit, euer Gegenüber von der Idee zu überzeugen.
So viel zur Grundidee, übersetzt heißt das nichts anderes, als dass man es schaffen soll, sein oftmals hochkomplexes Forschungsthema oder Projekt in möglichst kurzer Zeit angemessen, spannend und interessant zu präsentieren. Das Ziel kann völlig unterschiedlich sein: Förderung eines großen Projektes mit Kosten in Millionenhöhe, Übernahme der Begutachtung der Abschlussarbeit oder so etwas „banales“ wie Beantwortung der Frage: „Ey, worum geht es in deiner Dissertation eigentlich?!“
Der Elevator Pitch in der Praxis
Was heißt das jetzt genau für Geisteswissenschaftler? Wir alle waren schon in der Situation, in der wir jemanden davon überzeugen mussten, unserem Projekt „grünes Licht“ zu geben, sei es das Thema der Bachelorarbeit, der Masterarbeit, der Doktorarbeit oder ein Nebenprojekt. Förderanträge werden zwar auch weiterhin eine enorme Länge behalten, aber die werden ja auch selten allein geschrieben. Daher hilft ein Elevator Pitch auch bei der Suche nach Mitstreitern für das nächste große interdisziplinäre Projekt oder den gemeinsamen Workshop. Um Menschen zu erklären, was ich in meiner Dissertation mache, hat es auf jeden Fall schon oft geholfen.
Letztlich ist für einen Elevator Pitch auch nichts notwendig, was man nicht ohnehin schon hat: einen Mund zum Reden und eine Idee. Ein Gegenüber als Empfänger der Botschaft ist sicher sinnvoll, aber zum Üben reicht der Spiegel im Badezimmer auch aus. Das macht es auch für Geisteswissenschaftler einfach, diese Form der Wissenschaftskommunikation zu verwenden. Die meisten haben es unbewusst wahrscheinlich auch schon getan, aber vielleicht nur im beruflichen Bereich. Auf, auf! Raus an die Öffentlichkeit mit den Ideen und Themen!
Und weil ich mich ja, wie zuvor angekündigt, bei den Formaten auch etwas inspirieren lasse, gebe ich euch hier noch schnell den Link zu meiner Inspiration. Die Übersicht bei wissenschaftskommunikation.de zeigt knapp zusammengefasst alles, was notwendig ist, um eine solche Situation in einem Aufzug zu überstehen. Dazu gibt es noch einige Beispiele in Form von Videos und natürlich auch den Hinweis, was rum es sich lohnt, den Elevator Pitch zu beherrschen.