In meinem letzten Beitrag hatte ich noch gesagt, dass meine Zeit als Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein mit dem ordentlichen Landesparteitag enden würde. Tja, wir das manchmal so ist, kein Plan überlebt die erste Begegnung mit dem Feind (frei zitiert nach Helmuth von Moltke) und es haben sich Dinge ergeben, die mich meine Entscheidung haben zurück nehmen lassen. Und deswegen habe ich meinen Hut erneut in den Ring geworfen und darf nun erneut dem Landesverband Schleswig-Holstein vorstehen. Ich bedanke mich bei allen ehemaligen Vorständen und allen, die mich gewählt haben. Jetzt beginnt mit einem neuen Vorstand die Arbeit von vorn.
Schleswig-Holsteins neuer Vorstand
Als ich mir noch sicher war, dass ich nicht wieder antreten würde, hatte ich einige Leute angeschrieben, ob sie sich generell die Arbeit als Landesvorstandsmitglied vorstellen könnten. Es hat auch nicht lange gedauert, um einige hochengagierte und motivierte Mitglieder zu finden. Als ich meine ursprüngliche Entscheidung dann zurücknahm, mussten diese lockeren Anfragen etwas zielgerichteter werden. Und ich freue mich, dass es bei so vielen geklappt hat, und jetzt ein Landesvorstand entstanden ist, von dem ich sehr überzeugt bin. Das bedeutet aber nicht, dass ich vom vorherigen Landesvorstand nicht überzeugt war, ich habe die Arbeit mit allen geschätzt. Aber es bricht jetzt eine neue Periode an. Auf unserem Twitter– und/oder Instagram-Kanal werden wir die neuen Köpfe vermutlich noch vorstellen.
Pläne zur Weiterentwicklung
Es sind diese Köpfe, die jetzt den Landesverband wieder aufrichten müssen, denn die Europawahl hat an vielen Nerven gezerrt. Die letzten Monate haben einen Knacks im Landesverband hinterlassen, aber der Zustand war schon immer sehr prekär. Die aktive Arbeit konzentrierte sich immer auf nur wenige Schultern und diese Schultern sind nun letztlich am Ende ihrer Kräfte angekommen. Ich will auch nicht verhehlen, dass das nach der Europawahl einige Aktive auch aus Schleswig-Holstein ausgetreten sind, das war aber zu erwarten.
Die nächsten Schritte werden recht eindeutig sein, die Herangehensweise ist aber noch nicht festgezurrt. Es wird darum gehen, den Landesverband weiterzuentwickeln, damit er den Wählern in Schleswig-Holstein eine sozialliberale und rationale Politik bieten kann, die auch als solche wahrgenommen wird. Dabei wird es darum gehen, die generelle Aktivität des Landesverbands zu erhöhen. Das wird nicht ohne die einzelnen Mitglieder gehen, denn irgendwann muss der Umschwung vom Arbeitsvorstand zum Verwaltungsvorstand passieren. Die aktive Betreuung von Ständen, die Teilnahme an lokalen Events und viel mehr, das alles kann nicht an den Vorständen hängen bleiben.
Gleichzeitig muss auch die Sichtbarkeit des Landesverbandes Schleswig-Holstein verbessert werden. Das gilt sowohl für den digitalen Bereich als auch für die analogen Medien und einfach real stattfindende Veranstaltungen. Während sich der digitale Bereich recht „einfach“ bearbeiten lässt, kommt es ansonsten auch viel auf gute Kontakte und ein stabiles Netzwerk an. Es wird auf jeden Fall einiges an Arbeit nötig, aber es wird auch eine spannende Zeit. Über all das muss sich der neue Vorstand austauschen und dann festlegen, wie die Ziele verfolgt werden sollen. Ich habe bereits Ideen, aber kann das nicht im Alleingang durchziehen.
Pläne für die Bundestagswahl
Was macht dann jetzt aber also der Landesverband Schleswig-Holstein zur Bundestagswahl 2025? Stand heute ist das noch nicht komplett sicher. Sind wir mal ehrlich: Für Kleinparteien ist das Sammeln von Unterstützungsunterschriften immer eine ziemliche Hürde. Wenn ihr uns helfen wollt, dann schaut gerne hier nach: https://www.pdh.eu/uu. Aber die Nachwehen der Europawahl waren heftig, das kann man nicht anders sagen. Wir konnten zwar bereits Anfang Juli eine tolle Landesliste aufstellen und Direktkandidaten benennen, aber durch die Erschöpfung, durch die Dauerbelastung und durch persönliche Umstände konnte das Sammeln noch nicht begonnen werden. Sollte tatsächlich die Bundestagswahl vorgezogen werden müssen, wie aktuell an einigen Stellen gemutmaßt wird, dann wird es noch schwerer für uns.
Wir müssen noch sehen, wie die nächsten Schritte genau aussehen werden, sind aber dabei auch auf äußere Umstände angewiesen. Wird die Wahl vorgezogen, müssen wir eine Teilnahme definitiv zu den Akten legen. Im Normalfall brauchen wir auf jeden Fall Unterstützung, Eigeninitiative und auch Glück. Nach Wahlen in Schleswig-Holstein in allen Jahren von 2021 bis 2024 (bisher) sind viele auch einfach ausgebrannt. Ein solches Dauerfeuer können größere Parteien wesentlich besser kompensieren als kleinere. Eventuell ist es daher auch eine Idee, die Bundestagswahl auszulassen und den Fokus auf die Konsolidierung zu legen. Dann ist das nächste Ziel die Landtagswahl 2027. Aber das ist eine Entscheidung, die der neue Vorstand treffen muss.
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