Klimawandel

Zu jeder Zeit war die Menschheit Gefahren ausgesetzt und seit einigen Jahrzehnten heißt die wohl drängendste Gefahr: Klimawandel. Und das Schlimme daran? Der Klimawandel ist von uns selbst verursacht worden durch Ausbeutung des Planeten, Verbrennung der gegeben Ressourcen und den irrationalen Wunsch nach unbegrenztem Wachstum bei begrenzten Mitteln. Dem Ganzen wird aber auch noch dadurch die Krone aufgesetzt, dass es seit Jahrzehnten bekannt ist, aber niemand es für nötig befunden hat, entsprechende Schritte einzuleiten… und heute fragen sich Menschen dann doch noch, warum plötzlich Flüsse über die Ufer treten, warum es zu Dürren oder Starkregen kommt, warum Menschen aus anderen Teilen der Welt vor den Auswirkungen des Klimawandels fliehen.

Fotomontage zum Thema Klimawandel. Augen blicken dem Betrachter entgegen über den rauchenden Schloten von Industriegebäuden und Kraftwerken

Mit Volldampf zum Klimawandel

Das gesamte Elend hat seinen Anfang im 18. Jahrhundert genommen, die Zeit der industriellen Revolution. Mit der Weiterentwicklung der Dampfmaschine durch James Watt ist die schon lange bekannte und geförderte Kohle endlich mit einem hohen Wirkungsgrad nutzbar. Spätere Optimierungen verbessern das noch weiter. Das Problem ist natürlich, dass der Wasserdampf durch Erhitzung entstehen muss, die aus irgendeiner Quelle gespeist werden soll. Hier kommt bereits die Kohle ins Spiel.

Doch vor allem die Förderung von Eisen und die anschließende Herstellung von Stahl haben viel Energie in Form von Kohle erfordert. Das ermöglichte zwar einen gewissen Wohlstand, der aber ging auf Kosten der Umwelt. Die entstandenen Treibhausgase durch die wachsende Stahlindustrie und die aufkommende Massentierhaltung zur Deckung eines Nahrungsbedarfs haben sich in der Atmosphäre angesammelt und sorgen so für den Treibhauseffekt. Natürlich war das den Menschen des 18. und 19. Jahrhundert nicht so hinlänglich bekannt wie heute.

Die Folgen und was wir tun müssen und können

Dennoch sind die Auswirkungen der damaligen Entwicklungen heute spürbar. Stürme werden heftiger, Dürren halten länger an, Überschwemmungen häufen sich und jedes Jahr heißt es wieder, es war der wärmste Sommer. Das sind die unmittelbar spürbaren Auswirkungen, aber auch die haben natürlich Gründe. Die Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur der Erde führt langfristig zu einer Verschiebung von Klimazonen. Das wirkt sich auch auf die Tierwelt aus, wenn zum Beispiel das Nahrungsangebot wandert, wandern die Fressfeinde gleich mit.

Das gilt nicht nur an Land, sondern auch in den Ozeanen, deren Durchschnittstemperatur ebenfalls steigt. Hier fügen schon kleinste Veränderungen gewaltigen Schaden zu. Ozeane können auch Kohlenstoffdioxid aufnehmen, dadurch werden sie aber saurer, was den Lebewesen nicht bekommt. Das Nahrungsangebot verändert sich, Tiere sterben. Wir sehen das massenhaft an den Korallenriffen auf der Welt. Was wir nicht sehen, ist aber die Veränderung der Meeresströmungen. Der Golfstrom etwa hat bereits an Stärke verloren, weil durch das Abschmelzen der Gletscher der nötige Salzgehalt im Meerwasser abgesenkt wurde.

Der Klimawandel ist auch ein Treiber für Flucht und Migration. Dort, wo das Land von Dürren betroffen sind und schlicht keine Ernten aus der Landwirtschaft eingebracht werden können, ist es nicht lebenswert, also gehen Menschen von dort weg. Das war schon immer so, in vergangenen Jahrhunderten kollabierten dadurch ganze Zivilisationen (Ägypten (Altes Reich), Akkadisches Reich, Maya), wurden dezimiert (10 Millionen Tote durch Hungersnot in Bengalen) oder es kam zu Kriegen.

Dort, wo Gebiete durch Überschwemmungen unbewohnbar werden, ist es unmöglich zu leben, also gehen Menschen von dort weg. Auch das ist nichts Neues, oft ist es nur eine Frage der Zeit bis zur Rückkehr. Wenn sich aber nicht abzeichnet, dass es in naher Zukunft dort besser wird, verlagert sich der Lebensmittelpunkt ganz automatisch. Auch das geschieht durch Flucht. Der Klimawandel trägt seit Jahren schon seinen Teil zur sog. Flüchtlingskrise bei.

Und natürlich führt der Klimawandel auch zu erhöhten Kosten, besonders in den betroffenen Gebieten. Versicherungsschäden nehmen zu, die entsprechenden Preise für Versicherungen entsprechend auch. Schäden durch zum Beispiel Wetterereignisse verursachen Kosten. Und je länger wir zögern, wirklich etwas Geld in die Hand zu nehmen um etwas gegen den Klimawandel und für die nötige Anpassung zu tun, desto höher werden auch diese Kosten.

Wir werden in den kommenden Jahren ein paar Anstrengungen unternehmen müssen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien nimmt bereits ein wenig Fahrt auf, doch auch hier muss noch mehr noch schneller passieren. Gleichzeitig brauchen wir die nötigen Speichertechnologien, um auf Flauten oder Wolkendecken reagieren zu können. Die Abschaltung der CO2-intensiven Energieerzeugung mittels Kohle, Öl und Gas muss dringend beschleunigt werden.

Auch müssen wir über Maßnahmen reden, die vorhandenen Treibhausgase aus der Atmosphäre herauszuholen und einzulagern (CCS: carbon capture and storage). Dazu ist auch ein Umdenken in Teilen der Landwirtschaft nötig und es müssen Flächen renaturiert werden. Moore, Wälder, Feuchtgebiete, sie alle sind großartige CO2-Speicher, die wir nutzen können. Das alles erfordert einige Mittel, die auch irgendwoher kommen müssen.

Emissionszertifikate und der Handel mit ihnen ist dabei schon ein recht guter Prozess, der nur noch verfeinert werden muss. Mit den erzeugten Einnahmen lassen sich solche Projekte umsetzen, während damit auch gleichzeitig mit einem Klimageld dafür gesorgt werden kann, dass in diesem Umgestaltungsprozess, der allen zu Gute kommt, niemand auf der Strecke bleibt. Zu guter Letzt muss aber in der Bevölkerung ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass es den Klimawandel gibt, dass er menschengemacht ist und dass wir ihn abmildern und teilweise umkehren können, wenn wir denn wollen. Und wir sollten das wollen.

Quellen und weitere Literatur